11. Januar 2018

Journal EXIT Bd.5 (2017) erschienen

(wiia) Noch zur Weihnachtszeit erschien in Berlin der Bd. 5 der internetbasierten open source Zeitschrift „Journal EXIT. Zeitschrift für Deradikalisierung und demokratische Kultur“. Die Zeitschrift ist erreichbar unter www.journal-exit.de.

Der Band steht unter dem Motto „Narrationen und Radikalisierungen – Relevanz und Möglichkeiten der Erwiderung“. Sechs Autorinnen und Autoren, die sich unmittelbar in der geistig-politischen Auseinandersetzung mit extremistischen und weltanschaulich radikalen Bewegungen befinden, erörtern ihre aktuellen Einsichten.

Die Besonderheit der Zeitschrift ist es, dass – neben den Beiträgen wissenschaftlicher Natur – die auf „Ausstiege“ orientierte antiextremistische Praxis zu Wort kommt, die jenseits politischer Aufregung versucht Nachhaltigkeitsposten zu entwickeln, was sich als komplexer, sozial komplizierter aber machbarer Prozess herausgestellt hat.

In diese Richtung sind die Anfänge schon in den 1990er Jahren in Deutschland und auch in anderen europäischen Staaten, so in Schweden und in Norwegen gesetzt worden.

Es geht dabei nicht nur um das „radikale Individuum“, sondern um gesellschaftliche „Systemaufstellungen“, die sich aus der konkreten Lage heraus konstituieren sollten, ein alles andere als „spontaner“ politischer und sozialer Prozess, der einen demokratisch sinnfüllenden Interaktionszusammenhang zwischen demokratischen Staat und demokratischer Bürgergesellschaft herstellt.

Dieser Ansatz unterscheidet sich von der Vorstellung der Hegemonie spezialisierter Fachorganisationen der staatlichen Administration, wie der Nachrichtendienste oder der Polizeien für die gesellschaftliche Zurückweisung von Radikalität, Extremismus. Das solches – schon über zwanzig Jahre erprobt – möglich ist, unterscheidet die demokratische Kultur von Diktaturen aller Couleur und Intensität.

In allen Bänden der Reihe sind ehemalige Extremisten als Autoren eingebunden, die ihrer Bewegung den Rücken gekehrt haben und heute einen Beitrag erbringen, demokratische Werte zu stärken. Sie agieren im AKTIONSKREIS ehemaliger Extremisten, der auch einen Internetauftritt unterhält: www.ak-exit.de.