14. Dezember 2015

Die kreativsten Marken 2015 - Bilanz und Grüße ZDK EXIT HAYAT DNE

(wiia-network) Mit einem Weihnachtsgruß und guten Wünschen zum neuen Jahr informierte das Zentrum Demokratische Kultur über Ergebnisse der Tätigkeit im Jahr 2015, dem Jahr in dem EXIT-Deutschland seinen 15. Geburtstag feierte und heute zu den kreativsten Marken in Deutschland gehört.

Die strategische Zusammenarbeit mit dem stern und anderen Medien, aber auch derartige Kampagnen und Installationen haben dazu verholfen, nicht nur die politische Marke bekannt zu machen, sondern auch dazu beigetragen, das Format des Ausstieges, anders gesagt der Deradikalisierung in Deutschland zu etablieren. Nachdem EXIT im Jahr 2000 gegründet worden war, gingen staatliche Strukturen an den Start, die eine Ausstiegsverwaltung etablierten und dann etwa 10 Jahre später länderstaatlich promotet auch weitere nichtstaatliche Initiativen, außer einer staatlich ignorierten in Sachsen, die seit 2001 mit EXIT gemeinsam agiert und bisher gut 100 Personen geholfen hat.

Die in ganz Deutschland arbeitende Initiative EXIT-Deutschland half bisher über 600 ehemaligen Rechtsradikalen – meist langjährige Kader und sehr (gewalt-) aktive Personen – mit einem jährlichen bundesstaatlichen Förderungsbudget von 225.000 Euro aus ihren Gruppen, Lebenszusammenhängen und ideologischen Bindungen herauszukommen. Dabei ging es immer zugleich um den Gewinn an Freiheit für jeden Einzelnen in einem demokratischen Kontext und nicht nur um den formalen Ausstieg. Dem ist auch der seit 2008 tätige AKTIONSKREIS ehemaliger Extremisten, der heute auch mit ehemaligen Islamisten zusammenarbeitetet, verpflichtet und damit öffentlich zunehmende Akzeptanz erwirbt.

Zunehmend gibt es Anfragen von Rechtsextremisten und Institutionen aus dem Ausland um Beratung und Ausstiegshilfen zu erlangen. Dabei sind u.a. die USA, Österreich, Dänemark, Italien, Schweiz, Schweden.
Die komplette Methodik der Arbeit wurde seit 2001 angepasst auf den Bereich der Auseinandersetzung mit dem Islamismus übertragen, so in die heutige Initiative HAYAT-Deutschland mit der Beratungsstelle HAYAT im Netzwerk des BAMF.

Mit DNE-Deutschland ist in diesem Jahr ein Netzwerk begonnen worden, dessen Name Programm ist: Diagnostisch-therapeutisches-Netzwerk Extremismus, dass derzeit 10 Fälle bearbeitet in denen psychologische Probleme in der Auseinandersetzung mit extremistischer Klientel, Rechtsextremisten und Islamisten, eine sehr relevante Rolle spielen und die über bisherige psychologische und psychiatrische Angebote nicht adäquat anzugehen sind und damit insbesondere eine sicherheitsrelevante Lücke geschlossen werden könnte. Das allerdings wird in Kreisen staatlicher Entscheider, so in der deutschen Hauptstadt Berlin im Rahmen der Terrorabwehr fachlich nicht gewürdigt, obgleich dort ein ‚Hauptstadtangebot‘ untersetzt mit drei Promovierten, darunter eine Professorin, und zwei diplomierten Fachkräften mit Kenntnis extremistischer Zusammenhänge, vorgelegt wurde, das von Bund fachlich und finanziell gestützt ist.

Die Zeitschrift Journal EXIT. Zeitschrift für Deradikalisierung und demokratische Kultur, vom Zentrum Demokratische Kultur herausgegeben, soll im Jahr 2016 stärker noch dem Praxisbedarf angepasst werden. Sie ist nach Angaben des Gründers von EXIT Dr. Bernd Wagner schon jetzt eine gute Informationsquelle und ein Diskussionsforum – in dem auch ehemalige Extremisten mit einer Botschaft für die Freiheit und die Menschenrechte zu Wort kommen, ohne Anfeindungen von Moralisten und Rigoristen ausgesetzt zu werden.

Wagner betont, dass ihn neben der Freude über das Gelungene auch Verwunderung und Bitternis erfüllt, dass es nicht häufig genug gelingt auf eine strategisch weitblickende Politik zu treffen, die sich der Komplexität der Fragen des Extremismus voll bewusst ist. Er setzt aus der schon über 30 Jahre anhaltenden Hoffnung auf die aufgehende Saat der Klugheit und bedankte die bisherige gute Zusammenarbeit mit den partnern im In- und Ausland